Paddel-Akademie (Teil 4): Das richtige Paddel

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Neben der Wahl des passenden Bootes ist die Wahl des passenden Paddels eine der wichtigsten Entscheidungen für ermüdungsarmen Spaß auf dem Wasser. Die Auswahl an Paddeln ist dabei mannigfaltig. Wir wollen euch dabei helfen!

Die Bandbreite der verschiedenen Paddel ist beeinflusst von dem Gewässer, der Körpergröße, der Körperkraft, dem Gewicht des Paddels, der Drehung, der gewünschten Steifigkeit und persönlichen Vorlieben.

 

Viele bunte Paddel auf einem Haufen

Zuerst zu den Unterschieden nach der Disziplin. Ein Paddel fürs Wildwasser ist im Schnitt etwas kürzer, da oft steil und sportlich gefahren wird. Es hat größere Paddelblätter, da es eher wenige, dafür kraftvolle Paddelschläge braucht. Die Stabilität des Paddel ist auch größer als beim Touringpaddel. Dafür darf es auch gern etwas mehr wiegen, da es nicht die ganze Zeit aktiv bewegt wird.

Diese Anforderungen ändern sich, wenn das ermüdungsfreie Paddeln im Vordergrund steht. Im Bereich Touring und Seekajak sollte das Paddel leicht sein, absolute Robustheit gegen Steinschläge ist weniger wichtig. Die Paddel sind zudem etwas länger und die Paddelblätter im Schnitt etwas kleiner.

Bei manchen von uns sieht man Paddel aus dem Rennsport -Wing-Paddel – bei denen steht der maximal effektive Vortrieb im Vordergrund. Sie sind besonders steif und haben größere Paddelflächen. Die Gesamtlänge ist für das sportliche Fahren etwas kürzer als beim Touring. Leichtigkeit ist auch hier nicht uninteressant.

Für viele der Eigenschaften ist nicht nur die Form zuständig, sondern auch das Material. Die verschiedenen Materialien und deren Eigenschaften. Daher auch eine kleine Materialkunde im nächsten Block.

Materialkunde

Was ist jetzt aber die richtige Länge für mich?

Für den Touring- und Seekajakbereich empfiehlt sich die Faustregel, dass das Paddel stehend – bei ausgestrecktem Arm – ungefähr bis zum Handgelenk reichen sollte. Ist man noch neu im Kanusport und fährt eher gemütlich und ein breites Boot, dann sollte es etwas länger sein; beherrscht man einen guten Geradeausschlag und fährt ein entsprechendes schnittiges Kajak, dann darf das Paddel ruhig etwas kürzer sein. Im Wildwasserbereich sind die Paddel zumeist kürzer, da eine lange Durchzugsphase nicht so entscheidend ist, wie eine höhere Mobilität auf engen Raum, zudem wird das Paddel eher steil geführt und muss daher nicht so lang sein um an das Wasser zu kommen.

Die Blätter von Doppelpaddeln sind zudem in einem Winkel zueinander verschränkt. Bei älteren Modellen sind das noch 90°. Moderne Paddeln sind meist zwischen 60° und 20° verschränkt, dies ermöglicht ein fließendes Wechseln der Seiten. Paddel können linksrum und rechtsrum gedreht sein. Bei uns im Verein sind alle Paddel rechtsrum gedreht.

Ein paar Besonderheiten gibt es noch. Teilbare Paddel lassen sich oft in der Länge verschieben und auch in der Verschränkung. Sie sind somit der Joker unter der Paddeln. Paddel mit einem ergonomische Schaft sehen auf dem ersten Blick verbogen aus. Sie gleichen die nicht ebene Form der Handinnenfläche aus und ermöglichen eine gleichmäßigere Belastung in der Schulter. 

 

Paddelauswahl bei Warturm

Die Paddel die ihr vom Verein für den Sportbetrieb nutzen könnt, sind alle farblich markiert. Ihr könnt anhand des Aushangs und der farbigen Bänder auch ohne viel Fachwissen erkennen, ob das Paddelblatt für euren Einsatzzweck und eure Körpergröße angemessen ist.

In de Beispiel hier fehlen die Farben, diese sind aber in den Aushängen im Bootshaus aufgeklebt, damit es auch zu keinen Verwechselungen zwischen gedruckter Farbe und Farbe des Markierbandes kommt!

Ausdruck des Paddelguides, wie er im Bootshaus hängt

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