Das 11. 24-Stunden-Paddeln

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„Wir fahren gleich nochmal Boot!“ erzählt mir die 8-jährige Jonna, strahlt mich an und klatscht in die Hände.

Braucht es noch mehr der Schilderung? Eigentlich doch nicht, oder?

Wir sehen noch mehr strahlende, lachende Gesichter an diesem Wochenende, obwohl so manch ein Außenstehender denken mag: „Sind die verrückt – 24 Stunden lang zu Paddeln? Wer macht denn so was?“

Das 24 -Stunden- Paddeln bei Warturm ist das etwas andere 24 -Stunden – Paddeln. Man muss nicht 24 Stunde im Boot sitzen und wenn man vorzeitig aufhört, hat man verloren. Man kann, wenn man will, immerzu paddeln. Aber eigentlich hat man schlicht und ergreifend 24 Stunden an zwei Tagen zur Verfügung (am Samstag von früh bis spät, am Sonntag von früh bis zum Nachmittag) um den berühmten Rundkurs von 8,5 km zu fahren. Zwischendurch zweimal aussteigen (nicht umsteigen) um die Wehre zu passieren.  Und wer dies am häufigsten gemacht hat, der gewinnt Ruhm, Ehre und Anerkennung der anderen Teilnehmer, wird auskömmlich beklatscht in der Bootshalle bei der Siegerehrung und darf sich von den Spenden der großzügigen Unterstützer des WV Warturm seinen persönlichen besten Preis aussuchen. Mit einer Urkunde, auf der die fantastische Leistung dokumentiert ist, wird die Erinnerung an die Teilnahme fest gehalten. Jede/jeder gewinnt einen Preis!

Und es gab dieses Jahr viele, die Lust darauf hatten das Naturschutzgebiet an der Ochtum zu durchfahren und sich auszutesten. Dabei trotzten die Teilnehmer dem andauernden Regen am Samstag, wurden dafür mit warmen Temperaturen und Sonnenschein (leider mit böigem Wind) am zweiten Regattatag belohnt.

95 Startkarten sind vergeben worden, 470 Runden insgesamt gefahren worden. Die schnellste in 43 Minuten von den Profis Marcel und Sven Paufler, am häufigsten von Henning Mewald: er hat es 22mal getan!  Der 2. Platz ging an Ulf Böckenholt, der 19 Runden drehte und Thorben Meppelink ist mit seinem Canadier (C1) stolze 18 Runden gefahren. Eine enorme Leistung, zu der wir sehr herzlich gratulieren!

Dabei waren ganz unterschiedliche Kanutypen am Start:  der Renneiner ebenso, wie der schon genannte C1 Canadier.  Zweier- Kajaks, C3, C4 und C11, dieser besetzt mit „Kind und Kegel“. Ein besonderer Hingucker war der Outrigger von Fabian Mangels, der zwar auf der Ochtum keinem Wellengang trotzen musste,mit dem man dafür aber leicht und somit flugs die Wehre umtragen konnte.

Die Teilnehmer kamen nicht nur von „um die Ecke“, wir durften neben den Warturmern und weiteren Bremern, auch Münsteraner, Bremerhavener, Hildesheimer, Ottersberger, Oldenburger und einige mehr begrüßen. Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass Sie sowohl einzelnd, als auch als Familie oder Vereinsgemeinschaft den Weg zu uns gefunden haben. Eine sehr schöne Überraschung war die Teilnahme der schon oben benannten Marathon-Meister von der anderen, bremischen Weserseite, die an diesem Wochenende bei Warturm auf der Ochtum jeweils Ihre Trainingsrunden gedreht haben.

In Folge der vielen auswärtigen Gäste, platzte unsere Wohnwagenwiese aus allen Nähten. Jedes geeignete Fleckchen wurde flink vorher gemäht, damit doch noch ein weiteres Zelt platziert werden konnte. Unsere Mitglieder mit Wohnwagen haben das Platzangebot durch „Freimeldungen“ ihrer Plätze erheblich erweitert und so war auf der Wohnwagenwiese reichlich bunter Trubel.

Dass es nicht nur eine Sportveranstaltung ist, sondern auch ein geselliges Miteinander ist, war schon von Freitag an rund ums Vereinsheim zu beobachten: da wurde mitunter ein Wiedersehen gefeiert, man umarmte sich herzlich, lachte sich einladend an und fand sich in den verschiedenen Zelten oder auf der Vereinsterrasse zusammen.  Vom gemeinsamen Abendessen Freitag und Samstag, über das Frühstücksbrötchen ab 6 Uhr bis zum Kuchenbuffet und den legendären Pommes aus der Grill- und Pommesbude,  wurde Vieles geboten um den Energieverbrauch der Teilnehmer wieder auszugleichen.  Bei Kaffee, Tee oder auch Fassbier wurde das Geschehen beobachtet, jede Menge erzählt und gelacht.

Das war das 11. 24-Stunden- Paddeln des WV Warturm. Keine Corona-Regeln, keine Einschränkungen. Viele Hände, tolle Menschen, die gemeinsam angepackt und es möglich gemacht haben. Ihnen gilt unser herzlicher Dank für Ihr Engagement und Ihren Einsatz. Wir hoffen, dass es in zwei Jahren ein 12tes geben kann und wir unsere Mannschaft sowie die tollen  Gäste, die wir hatten,  wieder bei uns begrüßen dürfen. Wir freuen uns auf jede/jeden Einzelne*n.

 

 

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